Auf Grundlage eines durch die Kreisbrandmeister erarbeiteten Konzepts unterstützt der Freistaat Sachsen die Weiterentwicklung der Feuerwehrtechnischen Zentren (FTZ) in Nordsachsen mit einer Sonderförderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Die zusätzlichen Mittel erhält der Landkreis über die Richtlinie Feuerwehrförderung.

FTZ sichern die Einsatzfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehren durch Pflege und Wartung von Ausrüstungsgegenständen und weiterem technischem Equipment. Derzeit werden in Nordsachsen drei FTZ in kommunaler Trägerschaft an den Standorten der Stadtfeuerwehren Delitzsch, Eilenburg und Torgau betrieben, welche ihre Leistungen auch für umliegende Feuerwehren anbieten. Der Schwerpunkt liegt auf Reinigung und Prüfung von Schläuchen, Prüfung und Wartung von Atemschutztechnik sowie Reinigung und Pflege der persönlichen Schutzausrüstung. Hinzu kommt am Standort Torgau eine Atemschutzübungsanlage, auf der jährlich einmal alle Nutzer von Atemschutzgeräten – im Landkreis etwa 1.500 Feuerwehrleute – trainieren müssen. Darüber hinaus sind einige Feuerwehren auch auf Nachbarlandkreise ausgewichen. Zudem bietet der Flughafen Leipzig/Halle mit der Infrastruktur seiner Werkfeuerwehr solche Leistungen an.

„Das Konzept der Kreisbrandmeister hat nachgewiesen, dass die bisher vorhandenen Strukturen nicht ausreichen, um den Bedarf aller Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis abdecken zu können“, sagt der im Landratsamt für das Feuerwehrwesen zuständige 2. Beigeordnete Jens Kabisch und bekräftigt: „Wir wollen unsere Feuerwehren unabhängig von Dritten selbst gut versorgen können.“ Das mit den nordsächsischen Bürgermeistern abgestimmte Konzept werde umgesetzt. So entstehe in Oschatz ein weiteres FTZ. „Die Planungen hierfür liegen vor, die Umsetzung erfolgt im Jahresverlauf, die Fördermittel ermöglichen das“, so Jens Kabisch, der darüber bereits bei der Jahreshauptversammlung der Oschatzer Feuerwehr gemeinsam mit Oberbürgermeister David Schmidt informiert hatte.

Mit Hilfe der Sonderfördermittel können außerdem eine weitere Atemschutzübungsanlage errichtet sowie mobile Komponenten an jedem FTZ-Standort bereitgestellt werden, um insbesondere bei Großschadenslagen reaktionsfähig zu sein. Mobile Komponenten beinhalten Atemschutztechnik, Schaummittel sowie spezifische Löschtechnik. Jens Kabisch: „Wir kommen einen großen Schritt voran, stärken bisherige Strukturen und entwickeln diese weiter. Und ganz wichtig: Wir verbessern Rahmenbedingungen für ein besonderes Ehrenamt.“