Seit Ende vergangen Jahres liegen Teile Nordsachsens in der Pufferzone zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Als nächsten Schritt plant der Landkreis in Zusammenarbeit mit dem Landestierseuchenbekämpfungszentrum die Errichtung eines Schutzkorridors. Dieser entsteht durch zwei, im Abstand von etwa zwei Kilometern parallel verlaufende Zäune. Im Gebiet dazwischen soll die Wildschweinpopulation stark reduziert werden, um die Ausbreitung der ASP ins freie Gelände zu verhindern. In Vorbereitung auf die Errichtung des Schutzkorridors wurden in den vergangenen Tagen intensive Fallwildsuchen durchgeführt. Deren Ziel ist es, Kadaver von Wildschweinen aufzuspüren, um sie als potenzielle Infektionsquellen zu entfernen. Gleichzeitig werden insbesondere durch die Drohnen lebende Wildschweine registriert, um einen Überblick über die Schwarzwildpopulation zu bekommen.

Im geplanten Schutzkorridor, der sich von Zschannewitz bis Außig erstrecken wird, nahmen die Drohnen eine Fläche von knapp 5.000 Hektar unter die Lupe. Speziell ausgebildete Kadaver-Suchhunde durchstreiften den Forst Dürrenberg und die Waldstücke bei Borna und Raitzen. Dabei wurden keinerlei Kadaver gesichtet, wohl aber ein vitaler Wildschweinbestand mit etwa 40 Tieren im Forst Dürrenberg sowie einzelne lebende Tiere bei Schirmenitz und Schmorkau entdeckt.

Mit der geringen Schwarzwildpopulation, die auf den Forst Dürrenberg beschränkt ist, eignet sich das Gebiet sehr gut für die Einrichtung des Schutzkorridors“, sagt der zuständige Dezernent Steffen Fleischer. „Die Ergebnisse der Fallwildsuche zeigen zudem, dass sich die ASP noch nicht bis in den Bereich hinter der geplanten Westbarriere ausgebreitet hat.“

Die gezielte Suche mittels Drohnen und Hunden wurde vom Freistaat Sachsen beauftragt und finanziert sowie vom Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt des Landkreises Nordsachsen organisiert und durchgeführt.