Besucher von Schloss Hartenfels müssen derzeit oft zwei Mal hinschauen, bis sie die beiden Torgauer Braunbären Bea und Benno in ihrem Gehege entdecken. „Die Vegetation im Bärengraben ist geradezu explodiert“, sagt Heide Grieser, die sich gemeinsam mit zwei weiteren Kolleginnen aus dem Landratsamt Nordsachsen um die pelzigen Vierbeiner und deren Heimstatt kümmert. Etliche Holunder-Sträucher haben sich dort einen Platz erobert. Auch Esche, Ahorn, Essigbaum, Erle und Hasel breiten sich aus, dazwischen blühen vielerlei wilde Beikräuter – allesamt ohne Pflanzplan.

„Wir lassen der Natur hierbei freien Lauf“, sagt Heide Grieser und erklärt, welchen Nutzen das üppige Grün für die Tiere hat: „Die Blüten ziehen Insekten an, und die Bären naschen gern deren Larven.“ Der hochwachsende Holunder dient zudem als Schattenspender. „Bea und Benno machen es sich während der Mittagszeit in den Sträuchern bequem, dösen geschützt vor der Sonne und auch versteckt vor den Blicken der Schlossbesucher“, berichtet die Bärenpflegerin.

„Natürlich können sich die beiden auch jederzeit in ihre Ställe zurückziehen, denn tagsüber entscheiden sie selbst, wo sie sein möchten“, so Heide Grieser. Benno zum Beispiel planscht gern im Pool des Großen Bärengrabens, zieht damit natürlich ganz schnell alle Blicke auf sich und sorgt so für beste Unterhaltung auf der Schlossbrücke.

Heide Grieser im blühenden Bärengraben. Foto: LRA/Stöber