Allgemeine Informationen

Unter bestimmten Voraussetzungen ist Ihr Bauvorhaben von der Baugenehmigungspflicht freigestellt (Genehmigungsfreistellung). Doch auch wenn Ihr Vorhaben genehmigungsfrei gestellt ist, müssen Sie alle baurechtlichen und sonstigen Anforderungen erfüllen.

Insbesondere müssen die Bauzeichnungen und die Nachweise für Standsicherheit, Brand-, Schall- und Erschütterungsschutz vorliegen. Die Verantwortung liegt hier beim Bauherrn*. Sie müssen sich von Fachleuten bei der Planung und der Bauausführung helfen lassen, zum Beispiel von einem bauvorlageberechtigten Entwurfsverfasser.

*) Um verständlich zu bleiben, müssen wir uns an einigen Stellen auf die gesetzlich vorgegebenen Personenbezeichnungen beschränken, sie beziehen sich immer auf jedes Geschlecht – d. Red.

Voraussetzungen

Ihr Vorhaben ist von der Genehmigung freigestellt, wenn:

  • es kein Sonderbau ist,
  • es keine Anlage ist, für die eine Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung besteht,
  • es nicht der Schaffung dem Wohnen dienender Nutzungseinheiten mit einer Größe von insgesamt mehr als 5.000 Quadratmetern Brutto-Grundfläche innerhalb des Achtungsabstandes eines Betriebsbereiches eines Störfallbetriebes im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes dient,
  • es nicht die gleichzeitige Nutzung öffentlich zugänglicher baulicher Anlagen durch mehr als 100 zusätzliche Benutzer innerhalb des Achtungsabstandes eines Betriebsbereiches eines Störfallbetriebes im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ermöglicht,
  • es im Geltungsbereich eines qualifizierten oder vorhabenbezogenen Bebauungsplanes im Sinne des Baugesetzbuches liegt,
  • es den Festsetzungen des Bebauungsplans nicht widerspricht,
  • die Erschließung gesichert ist,
  • die Stadt oder Gemeinde nicht innerhalb der gesetzlichen Frist (3 Wochen ab bestätigtem Eingangsdatum der Unterlagen) erklärt, dass das vereinfachte Baugenehmigungsverfahren durchgeführt werden soll,
  • die Stadt oder Gemeinde nicht innerhalb oben genannter Frist eine vorläufige Untersagung beantragt und
  • die Bauaufsichtsbehörde nicht den Baubeginn untersagt und die Durchführung eines Genehmigungsverfahrens fordert, wenn Sie ein Wohngebäude innerhalb des Achtungsabstandes eines Betriebsbereiches eines Störfallbetriebes im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes errichten wollen.

 

Verfahrensablauf

Reichen Sie die Unterlagen zur Genehmigungsfreistellung zusammen mit dem dafür vorgeschriebenen Formular bei der Bauaufsichtsbehörde und bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung ein, falls diese nicht Bauaufsichtsbehörde ist.

Bauvorlagen erstellen

Alle Bauvorlagen werden für die Bauaufsichtsbehörde und die Stadt-/Gemeindeverwaltung benötigt. Ist die Stadt oder Gemeinde gleichzeitig Bauaufsichtsbehörde, genügt eine Ausfertigung.

Die Unterlagen müssen von einem bauvorlageberechtigten Entwurfsverfasser erstellt sein. Bauvorlageberechtigt sind in der Regel Architekten sowie Ingenieure, die in die Liste der Bauvorlageberechtigten der Ingenieurkammer Sachsen eingetragen sind; Eintragungen anderer Länder gelten auch im Freistaat Sachsen.

Der Bauvorlageberechtigte muss sowohl den Bauantrag als auch die Bauvorlagen (zum Beispiel Bauzeichnungen und Berechnungen) unterschreiben.

Prüfung der Unterlagen und Baubeginn
  • Nachdem Sie die vollständigen Unterlagen eingereicht haben, erhalten Sie innerhalb von fünf Werktagen eine Eingangsbestätigung. Sind die Unterlagen nicht vollständig, werden fehlende Dokumente nachgefordert.
  • Die Bauaufsichtsbehörde muss Ihnen den Baubeginn untersagen, wenn die Gemeinde die Durchführung eines vereinfachten Baugenehmigungsverfahrens oder eine vorläufige Untersagung des Vorhabens fordert. Darüber hinaus kann die Bauaufsichtsbehörde den Baubeginn untersagen und die Durchführung eines Genehmigungsverfahrens fordern, wenn Sie ein Wohngebäude innerhalb des Achtungsabstandes eines Störfallbetriebes im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes errichten wollen.
  • Erfolgt keine Untersagung, dürfen Sie drei Wochen nach dem bestätigten Eingangsdatum der vollständigen Unterlagen bei der Bauaufsichtsbehörde mit dem Bauvorhaben beginnen.
  • Mindestens eine Woche bevor Sie mit dem Bauvorhaben beginnen, müssen Sie der Bauaufsichtsbehörde eine Baubeginnsanzeige zukommen lassen.

 

Fristen

Einreichung der Unterlagen

vor Beginn des Bauvorhabens

Beginn des Bauvorhabens

drei Wochen nach Vorlage der vollständigen Unterlagen (bestätigtes Eingangsdatum), sofern die Bauaufsichtsbehörde nicht den Baubeginn untersagt

Kosten

Verwaltungsgebühren pro Gebäude beziehungsweise sonstiger baulicher Anlage je nach Tätigkeit der Bauaufsichtsbehörde

  • Prüfung der Unterlagen auf Vollständigkeit und Erteilung einer Eingangsbestätigung: EUR 62,00 bis 200,00
  • Nachforderung von fehlenden Bauvorlagen oder Erklärungen: EUR 34,00 bis 67,00
  • Untersagung des Baubeginns: EUR 34,00 bis 200,00, außer die Untersagung erfolgt aufgrund eine Erklärung der Gemeinde

Ansprechpartner

Anke Heinicke

Sachgebietsleiterin Bauordnung

Sachgebiet Bauordnung

Haus: 4

Simone Apitzsch

Sachbearbeiterin Bauordnung

Sachgebiet Bauordnung

Haus: 4

Christoph Bolte

Sachbearbeiter Bauordnung

Sachgebiet Bauordnung

Haus: 4

Torsten Ebelt

Sachbearbeiter Bauordnung

Sachgebiet Bauordnung

Haus: 4

Ricarda Engelhardt

Sachbearbeiterin Bauordnung

Sachgebiet Bauordnung

Haus: 4

Ronald Engemann

Sachbearbeiter Bauordnung

Sachgebiet Bauordnung

Haus: 4

Hans-Werner Käseberg

Sachbearbeiter Bauordnung

Sachgebiet Bauordnung

Haus: 4

Stefan Schönichen

Sachbearbeiter Bauordnung

Sachgebiet Bauordnung

Haus: 4

Stefan Voigt

Sachbearbeiter Bauordnung

Sachgebiet Bauordnung

Haus: 4

Claudia Zabell-Heide

Sachbearbeiterin Bauordnung

Sachgebiet Bauordnung

Formulare & Online-Dienste

Benötigte Unterlagen

Lageplan und ein Auszug aus der Liegenschaftskarte

Bauzeichnungen

Baubeschreibung (Formular)

Standsicherheitsnachweis, Brandschutznachweis und andere bautechnische Nachweise

Erklärung des qualifizierten Tragwerksplaners, ob der Standsicherheitsnachweis geprüft werden muss (Formular), bei

  • Gebäuden der Gebäudeklassen 1 bis 3
  • Behältern, Brücken, Stützmauern, Tribünen und
  • sonstigen baulichen Anlagen, die keine Gebäude sind, mit einer Höhe von mehr als 10 Metern

Angaben über Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsanlagen

  • einschließlich eines Leitungsplanes der Wasser- und Abwasserleitungen auf dem Grundstück

Angaben zur Energieversorgung

Auszug aus dem Bebauungsplan mit Eintragung des Grundstücks

  • und prüffähige Berechnung über die zulässige, die vorhandene und die geplante Grundfläche und Grundflächenzahl, Geschossfläche, Geschossflächenzahl und, soweit erforderlich, Baumasse und Baumassenzahl auf dem Baugrundstück

Erhebungsbogen des Statistischen Landesamtes (Formular)

Bestätigung der Gemeinde

  • dass der Anschluss des Grundstücks an eine befahrbare öffentliche Verkehrsfläche, die Trinkwasserversorgung, die Abwasserbeseitigung sowie eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende ausreichende Löschwasserversorgung spätestens bei Nutzungsbeginn gesichert ist

Erklärung des bauvorlageberechtigten Entwurfsverfassers, dass

  • die öffentlich-rechtlichen Vorschriften eingehalten werden
  • die Bauvorlagen vollständig erstellt sind
  • Ausnahmen und Befreiungen nach dem Baugesetzbuch (BauGB) nicht erforderlich sind
  • Abweichungen nach § 67 der Sächsischen Bauordnung (SächsBO) gesondert beantragt werden

Erklärung des Bauherrn

ob die eingereichten Unterlagen als Bauantrag zu behandeln sind, wenn die Gemeinde oder die Bauaufsichtsbehörde die Durchführung eines Genehmigungsverfahrens fordert

Hinweis

 In bestimmten Fällen müssen der Standsicherheitsnachweis und der Brandschutznachweis durch einen Prüfingenieur geprüft sein.

Rechtsgrundlage